MP präsentiert sich auf dem Brückenfest in Fredersdorf und wirbt um neue Mitarbeiter. Im Vorfeld wurde über die MP GmbH im Ortsblatt Fredersdorf-Vogelsdorf berichtet.
MP GmbH Montage- und Prüfsysteme entwickelt und baut Maschinen für Kunden aus der ganzen Welt
(bey). Nach der Wende erfüllte sich Werner Wolf einen Traum. Der Ingenieur, der jahrelang bei Stern Radio in Marzahn arbeitete, machte sich selbstständig. Mit einem Partnerunternehmen aus dem Westen der Bundesrepublik gründete er 1990 die Firma teamtechnik GmbH Montage- und Prüfsysteme.
„Das war die Geburtsstunde einer Erfolgsgeschichte“, sagt Christian Wolf. Er ist stolz auf das, was sein Vater erreichte. Außerdem fühlt er sich geehrt und angespornt zugleich, weil er seit 2012 in die Fußstapfen des Firmengründers treten durfte. „Wenn ich ehrlich bin, war es nie mein Wunsch die Firma zu übernehmen, die Selbstständigkeit schon. Mein Vater fragte mich und ich nutzte die Chance, eine funktionierende Firma zu übernehmen“, betont der 37-Jährige. Der studierte Maschinenbauingenieur kümmert sich insbesondere um das Kaufmännische. „Ich schaue auf die Zahlen und die Projekte“, erklärt er. Sein Geschäftsführerkollege Klaus-Peter Lorenz ist vor allem für die ausgefeilte Technik zuständig. Alles zusammen ergibt dann mit dem Team aus derzeit 60 Mitarbeitern ein florierendes, mittelständisches Unternehmen mit Auftraggebern überall in der Welt. 2011 waren es noch 35 Kollegen. Zu den Kunden der MP GmbH Montage- und Prüfsysteme – so heißt die Firma inzwischen – gehören Unternehmen aus Deutschland, Europa, den USA und Brasilien sowie Thailand und China.
In der Denkfabrik, wie Wolf seine Belegschaft auch bezeichnet, werden individuell auf Kundenvorgaben zugeschnittene Maschinen für Montage-, Mess- und Prüfprozesse entwickelt und gefertigt. Die Auftraggeber stellen damit unter anderem Getriebe, Pumpen oder Ventile her.
„Jedes unserer Exemplare ist ein Unikat und wird genau einmal gebaut“, betont der Geschäftsführer. Zu rund 95 Prozent bedienen die Experten die Automobilbranche. Kunden sind beispielsweise BMW, Continental, Daimler und Volkswagen. So ist im Fredersdorfer Gewerbegebiet Nord unter anderem eine Montageanlage für Hinterradgetriebe des Audi Quattro entstanden. Sie steht seit 2015 in Österreich. Ebenso Roboterzellen zum Handling für Nockenwellen für Daimler in Berlin-Marienfelde. Christian Wolf könnte die Aufzählung noch lange fortsetzen. Aber das würde den Rahmen sprengen. „Allein in diesem Jahr haben wir bereits vier komplette Anlagen – vom Entwurf, über die Planung bis zum Bau und die Installation beim Kunden – fertiggestellt.“
Der Bedarf und die Nachfrage nach den hochinnovativen Produkten sind so groß, dass Wolf auf Erweiterung setzt. Schon seit längerem ist er dazu mit der Gemeinde im Gespräch. Bislang gibt es aber noch kein konkretes Ergebnis. Fest steht allerdings: Eine dritte Halle wird dringend gebraucht.
Im Vergleich zu den Anfangsjahren seines Vaters setzt der junge Wolf auf ein breiteres Produktspektrum. Er bedient zunehmend auch Branchen wie Solar-, Medizin- und Gartengerätetechnik sowie demnächst sogar Möbel. Freude und Spaß bringt ihm der zeitintensive Job täglich aufs Neue. „Unser Ideenreichtum und unsere Kreativität werden ständig gefordert“, sagt Wolf. Aber genau das reizt ihn eben an seiner Arbeit. Und die Belegschaft genauso. Er ärgert sich aber darüber, dass die MP GmbH „kaum jemand aus Fredersdorf-Vogelsdorf kennt“. Damit sich das ändert, wird er beim diesjährigen Brückenfest auftreten: Zum einen als einer der Großsponsoren, zum anderen direkt auf der Bühne. „Ich möchte das Unternehmen vorstellen und werbe um Anwohner aus Fredersdorf und angrenzenden Gemeinden, sich bei uns zu bewerben“, kündigt der Geschäftsführer an. Gesucht werden vor allem SPS-Programmierer, Projektleiter und Monteure.
Wolf versteht nicht, weshalb viele Fredersdorfer lieber kilometerweit nach Berlin zur Arbeit fahren, anstatt in einen innovativen Betrieb, unmittelbar vor der Haustür, „einzusteigen“.
Fotos (3): S.Bey